Haben Sie schon von Community Management oder Kommentar-Marketing gehört? Falls nicht, könnten Sie denken, es sei nur für Privatpersonen gedacht. Doch weit gefehlt! Unternehmen wie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Slim Jim oder die Deutsche Bahn zeigen, wie humorvolles und provokatives Kommentar-Marketing enorme Reichweiten erzielen kann. Ein bekanntes Beispiel ist die BVG, die auf Twitter regelmäßig mit frechen, aber sympathischen Antworten auf Nutzerfragen reagiert und dadurch Millionen von Menschen erreicht. Auch Slim Jim, ein amerikanisches Snack-Unternehmen, hat durch humorvolle und oft provokante Interaktionen eine engagierte Online-Community aufgebaut.

Wie Community Management die Arbeitgebermarke stärkt: mehr als nur Sichtbarkeit

Kommentar-Marketing spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau einer starken Arbeitgebermarke. Es geht nicht nur um Sichtbarkeit, sondern um den Aufbau authentischer Verbindungen zu potenziellen und bestehenden Mitarbeitenden. Nehmen wir zum Beispiel LinkedIn: Wenn eine Mitarbeiterin stolz ihre neue Fortbildung oder einen persönlichen Erfolg teilt, warum sollten Sie als Arbeitgeber das nicht anerkennen? Schreiben Sie doch unter den Beitrag, wie stolz Sie sind, jemanden wie sie im Team zu haben. Würden Sie diese Mitarbeiterin im realen Leben beglückwünschen? Dann tun Sie es auch virtuell – so sieht es die gesamte Community und potenzielle Bewerbende merken, was für ein nahbarer Arbeitgeber Sie sind.
Durch solche Interaktionen positionieren Sie sich als Arbeitgeber, der nicht nur Karrierewege unterstützt, sondern auch Erfolge sichtbar feiert. Dies trägt zu einer positiven Wahrnehmung Ihrer Arbeitgebermarke bei und zeigt, dass Sie echte Wertschätzung für Ihr Team haben.

Warum Kommentar-Marketing auch für B2B-Unternehmen sinnvoll ist

Auch im B2B-Bereich kann Community Management eine große Wirkung haben. Nehmen wir an, Ihre Partnerunternehmen sind weltweit unterwegs und posten regelmäßig Updates über ihre Erfolge. Warum sollten Sie nicht unter diesen Beiträgen gratulieren? Ein einfaches „Herzlichen Glückwunsch zu diesem Erfolg!“ stärkt die Beziehung und zeigt, dass Sie als Geschäftspartner aufrichtiges Interesse an ihren Leistungen haben. Es schafft Nähe, ohne aufdringlich zu wirken, und hält die Kommunikation aufrecht.

Community Management im Wandel: Proaktive Kommunikation wird immer wichtiger

Früher war Community Management hauptsächlich reaktiv – Unternehmen antworteten auf Fragen oder Kommentare ihrer Follower. Heute reicht das jedoch nicht mehr aus. Erfolgreiches Kommentar-Marketing bedeutet, proaktiv zu sein. Zum Beispiel zeigt das Modeunternehmen Zalando, wie man durch gezielte Interaktionen in den Kommentaren von Influencern sichtbar wird. Diese Kommentare führen oft zu einer deutlich höheren Markenwahrnehmung, ohne dass Zalando eigene Inhalte bewerben muss.
Die Kommunikationsstrategie muss überall präsent sein, wo Ihre Zielgruppe aktiv ist – sei es auf den eigenen Social-Media-Kanälen oder in den Kommentaren bei Influencern oder Branchenkollegen.

Tipps, wie Sie über Kommentare eine Bindung zu Ihren Mitarbeitenden oder Kunden aufbauen

Wer ist meine Community?

Der Begriff „Community“ kann je nach Unternehmen unterschiedliche Bedeutungen haben. Daher ist es wichtig, individuell festzulegen, wer damit gemeint ist. Eine Community kann aus aktuellen und ehemaligen Mitarbeitenden, Bewerbenden und auch aus der breiteren Öffentlichkeit bestehen, die an den Werten und der Kultur des Unternehmens interessiert ist.

Was interessiert meine Community?

Sie sollten genau wissen, was Ihre Community bewegt. Bei der BVG beispielsweise sind es die alltäglichen Herausforderungen des öffentlichen Nahverkehrs, auf die das Unternehmen mit humorvollen und verständnisvollen Antworten reagiert. Eine Marke wie Patagonia hingegen setzt auf Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit, weil dies die zentralen Werte der Community sind.

Womit möchte ich auffallen als Corporate oder Employer Brand?

Für den Erfolg der Kommentar-Strategie ist es wichtig, dass die Kommunikation von Brands so nativ wie möglich ist. Sie muss zur Sprache der jeweiligen Community und Plattform passen und im richtigen Kontext verwendet werden. Unternehmen dürfen aber ruhig mutiger sein: Auf Social Media funktionieren Selbstironie, Provokation und Wordings der Gen Z besonders gut. In diesem Zusammenhang macht es durchaus Sinn, Community Guidelines und eine Tone of Voice festzulegen.

Tipps für erfolgreiches Community-Management

  • Seien Sie präsent, wo Ihre Community aktiv ist
  • Seien Sie authentisch
  • Passen Sie Ihre Kommunikation an die Plattform und die Sprache der Nutzer an
  • Trauen Sie sich, mutig zu sein: Ansätze wie Selbstironie und Provokation sind auf Social Media besonders erfolgreich, denn Sie bleiben im Kopf