Der Newsletter-Versand über den Messenger-Service WhatsApp war ein beliebtes Marketing-Tool für Unternehmen. Die Vorteile lagen auf der Hand: Die Kunden haben in die Benachrichtigungen eingewilligt, die Neuigkeiten erschienen direkt als Push-Benachrichtigung auf dem Handy und die Interaktion mit dem Kunden war spielend einfach. Dann schob WhatsApp den Newslettern Ende 2019 einen Riegel vor. Die neuen AGB erlaubten diese Form der Kommunikation nicht mehr länger.
Neue Möglichkeit für WhatsApp-Newsletter
Jetzt gibt es gute Nachrichten für Marketingverantwortliche. WhatsApp hat eine neue Möglichkeit für Direktnachrichten an Kunden geschaffen. Die neue Funktion trägt den sperrigen Namen “Non-transactional Notifications” und kommt mit Veränderungen gegenüber der alten “Newsletter-Funktion” daher. Der größte Unterschied: Die WhatsApp-Business API unterstützt nun offiziell den Versand von Unternehmensinformationen, während frühere “Newsletter” eher einer Eigenkreation glichen.
Benachrichtigungen über Templates
Solche Benachrichtigungen kennt man häufig bereits aus dem Bereich der Termin- oder Ticketbestätigung. Es werden vorgefertigte Nachrichten versendet, die nur in kleinen Details an den aktuellen Anlass und Kunden angepasst werden. Nun führt auch WhatsApp diese Benachrichtigungen ein, behält sich aber vor die Templates vorab zu überprüfen und freizuschalten. Damit soll sichergestellt werden, dass Kunden über die “Non-transactional Notifications”- Funktion keinen Spam erhalten.
Neuer wertvoller Kommunikationsweg
Die neue “Non-transactional Notifications”-Funktion wird für den Kunden kostenlos sein, aber Unternehmen zahlen für jede versendete Benachrichtigung. Die Preise sind in den Ländern unterschiedlich, aktuell kostet der Service in Deutschland 0,0766 Euro pro Benachrichtigung.
Kundenzufriedenheit scheint für WhatsApp bei diesem neuen Angebot einen hohen Stellenwert zu haben. Es wurden gleich mehrere Möglichkeiten geschaffen, Missbrauch zu unterbinden. Grundsätzlich muss der Kunde dieser Art der Kommunikation zustimmen (klassisches DSGVO-konformes Opt-In-Verfahren) und es gibt einen direkten Weg, sich von dieser Kommunikation wieder abzumelden. Weiterhin können Kunden einzelne Benachrichtigungen als Spam melden. Geschieht dies bei einem Unternehmen zu häufig, stuft WhatsApp das Unternehmen herunter und begrenzt die Anzahl der maximal möglichen Notifications. Grundsätzliche Voraussetzung für die Nutzung der Funktion ist, dass Unternehmen die WhatsApp-Business-API nutzen.
Richtiger Einsatz im Marketing
Dieser neue Ersatz für die alte Newsletter-Funktion bietet aus Sicht des Marketings auch Vorteile. Es lassen sich zahlreiche Anlässe finden, für die diese Art der Direktnachricht perfekt passt. Durch die direkte Ausspielung auf dem Handy ist mit einer hohen Aufmerksamkeit und Response zu rechnen. Schließlich kann die “Non-transactional Notifications”- Funktion in unterschiedlichen Phasen und in der Ansprache von unterschiedlichen Zielgruppen strategisch eingesetzt werden. Zukünftig wird es möglich sein, Kunden vorab zu klassifizieren und in Gruppen gesammelt anzusprechen. So können zum Beispiel Interessierte, potenzielle Neukunden andere Push-Benachrichtigungen erhalten, als Stammkunden, die über die Erweiterung des Angebotes informiert werden sollen. Kunden können nach mehreren Kriterien wie Regionalität, Alter oder Interessen gezielt angesprochen werden.
Neue Möglichkeit im C-Commerce
Mit der neuen Funktion der Direktkommunikation zwischen Unternehmen und Kunden via Push-Benachrichtigung fügt WhatsApp dem Trend des C-Commerce eine weitere Stufe hinzu. Im “Conversational Commerce” kann Kundenkommunikation in Echtzeit mithilfe von technischen Mitteln auf ganz einfache Weise umgesetzt werden. Aber wie in so vielen Bereichen des Marketings kommt es auch bei diesem Kommunikationsweg auf den richtigen strategischen Einsatz und einen hohen inhaltlichen Nutzen für den Kunden an.
Quelle: https://www.messengerpeople.com/de/whatsapp-non-transactional-notifications/